Exkursion zum Staatsgestüt Michalów/Polen 21.9 - 23.9.2007

Auf Tuchfühlung mit Vollblutarabern der Weltklasse: mit vielen fantastischen Eindrücken und Erinnerungen sind wir von unserer Exkursion zum Staatsgestüt Michalów in Polen zurückgekehrt.

Aushängeschilder wie die Hengste GRAFIK und EKSTERN begeisterten uns für einen Typ Vollblutaraber, auf den man in Michalów seit seiner Gründung im Jahre 1953 kontinuierlich hinarbeitet: kraftvoll und großrahmig, trotzdem in sich stimmig, korrekt, mit viel Ausdruck und hervorragenden Bewegungen in allen drei Gangarten.

Dabei gestalteten sich die Planungen für diese rundum gelungene Vereinsfahrt denkbar schwierig. Obwohl neben Janow Podlaski das zweitälteste Staatsgestüt Polens und an Renommee mittlerweile so gut wie gleichrangig, ist Michalów wegen seiner geographisch abseitigeren Lage im Südosten des Landes für Besuchergruppen bislang ein eher umständlich zu erreichendes Ziel.

Um daher den höchsten Kostenpunkt, den Flug, für Verein und Teilnehmer in Grenzen zu halten, mussten wir terminlich mehrfach umdisponieren um günstigste Flugverbindung, Unterbringungs- und Transportmöglichkeit vor Ort unter einen Hut zu bringen und zusätzlich mit dem Gestüt abzustimmen.

Die Mühe mehrerer Wochen und Monate wurde allerdings mehr als belohnt. Schon der erste Anblick der strahlend weißen Kalkstein-Stallungen, für die das Gestüt weithin bekannt ist, umgeben von Pferdeherden auf schier unendlichen Weiden, ließ uns das Herz höher schlagen.

Die sympathische Magdalena Helak, Zuchtassistentin auf Michalów, führte uns über das Kernstück des Gestüts, das in seiner Gesamtheit 639ha umfasst und neben einer riesigen Rinderzucht 400 Arabischen Pferden Platz bietet. Bereitwillig gab sie auf unsere zahlreichen Fragen Auskunft und zeigte sich erfreut über die engagierte und interessierte Gruppe, die eigens aus Deutschland angereist war.


Höhepunkt am Vormittag war natürlich die Präsentation von Michalóws Spitzen-Hengsten, allesamt Träger nationaler und/oder internationaler Auszeichnungen.

Neben altgedienten Beschälern wie dem - fast schon barock anmutenden - Schimmel ELDON (Penitent x Erotyka), zeigten sich auch die erfolgreichen Nachzuchten des einstigen Hauptbeschälers und Rennasses Eukaliptus EMIGRANT (Ararat x Emigrantka), GRAFIK (a. Gaskonia) und GASPAR (Emigrant x Gaskonia) von ihrer besten Seite.

Auch beeinduckend: die beiden schwarzbraunen Junghengste ERYKS und DRABANT, beides Nachzuchten von dem Leihhengst Gazal Al Shaqab aus Katar mit den zwei Monogramm-Töchtern Emmona und Demona.

Als einer der besten Hengste vom vielleicht berühmtesten Hauptbeschäler auf Michalów Monogramm gilt EKSTERN. Der Schimmel, Gewinner sowohl der World- wie mehrerer European Championships, ist als hervorragender Vererber weltweit begehrt. Auch Michalóws Schwestergestüt Janow Podlaski verbucht mit seinen Nachzuchten erhebliche Erfolge.

Die am Nachmittag präsentierten Zuchtstuten standen den Hengsten allerdings in nichts nach. Hier war der Einfluß von Monogramm mit allein 5 aus 11 Stuten besonders deutlich. Darunter hervorstechend die Fuchsstute KWESTURA (a. Kwesta), dieses Jahr zum wiederholten Male unter den World Senior Top Ten Stuten bei den Weltmeisterschaften in Paris, sowie die beiden Schimmelstuten EMOCJA (a. Emigracja) und PALMIRA (a. Palestra), Gewinnerin ihrer Altersklasse beim diesjährigen All Nations Cup in Aachen.

Wie bei den Hengsten hat Leihhengst Gazal Al Shaqab auch hier zwei schöne Ergebnisse hervorgebracht: schwarzbraun Stute ELARA (a. Elganda) und EJRENE (a. Emocja), die es bereits vergangenes Jahr bei den Weltmeisterschaften in Paris unter die Top Ten der Juniorstuten schaffte.

Michalów züchtet aber nicht ’nur’ arabische Pferde. Als Kontrastprogramm zu den edlen Vollblutarabern, zeigte Magdalena uns anschließend noch die kleine aber feine Zucht an Malopolska-Pferden. Die schweren, Appaloosa-ähnlichen Kaltblüter finden auf dem Gestüt selbst vor allem im Fahrsport Verwendung.

Schon am Ende des gemeinsamen Mittagessens hatten wir uns bei Magdalena im Namen des gesamten Vereins für die Gastfreundschaft und die Bemühungen, die ein solcher Besuch für das Gestüt mit sich bringt, herzlichst bedankt. Als Zeichen der Anerkennung überreichten wir Ihr eine gerahmte Original-Zeichnung aus der limitierten Edition unsers Vereins-Emblems und dokumentierten Dank und Bewunderung für das Gestüt im Gästebuch.

Am nächsten Tag hatten wir vor unserem Rückflug noch ein paar Stunden für die Besichtigung Krakaus eingeplant. Die heimliche Hauptstadt Polens sei jedem Besucher des Landes wärmstens empfohlen. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus hat man die vom Krieg weitgehend unversehrte Stadt aufwendig restauriert und das ’alte’ Krakau mit all seinen wunderschönen Renaissancebauten wieder auferstehen lassen.

Stadtführerin Maria waren wir offensichtlich gleich sehr sympathisch: unter viel Lachen und Scherzen schlenderten wir entlang des Königswegs, einer traditionell touristischen Wanderroute, durch die Altstadt.

Angefangen bei der historischen Stadtmauer mit der berühmten Barbakane, einer Rundbastion aus dem 15. Jahrhundert, und dem gegenüberliegenden Denkmal zur Schlacht von Tannenberg, besichtigten wir den wunderschönen Hauptmarkt mit seinen historischen Tuchhallen und der Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert.

Am Ende des Weges wartete dann natürlich das Wahrzeichen Krakaus: das imposante Wavel-Schloss auf dem Wavel-Hügel am Ufer der Weichsel.

Mit den schwindelfreien unter uns machte Maria anschließend noch einen kleinen Abstecher auf den Kosciuszko-Hügel, auf dem man - wenn man das kuriose Pfädchen ohne Geländer erst mal erklommen hat - mit einem überwältigenden Ausblick auf Krakau und Umgebung belohnt wird.

Auf mehrfache Anfrage hin sei hier noch einmal darauf hingewiesen, dass wir aus der Menge an wunderschönem Bildmaterial und Informationen von und über Michalów einen öffentlichen Dia-Vortrag erarbeiten werden, der für Januar/Februar kommenden Jahres geplant ist.



Danken und vor allem weiterempfehlen möchten wir an dieser Stelle auch Anja Doppelreiter, die uns mit Ihrer Agentur Doppelreiter-Reisen die Fahrt nach unseren Vorgaben bestens umgesetzt und organisiert hat. Anja, die selbst passionierte Reiterin ist und die Exkursion begleitet hat, arrangiert individuelle, ganz auf Kundenwunsch zugeschnittene Reiterreisen in die ganze Welt.

Wer mehr über Ihre Agentur wissen möchte oder sich gar schon mit dem Gedanken an einen Urlaub zu Pferd trägt, der sollte schleunigst Ihre Homepage besuchen: www.doppelreiter-reisen.de.



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